ZAW Arbeitsmarktanalyse Jahresbilanz 2017 – Jobmotor Werbebranche läuft und läuft

Die Arbeitsmarktanalyse des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW weist weiter positive Zahlen für die Branche aus. Auch wenn die leicht abgeänderte Erhebungssystematik einen direkten Vergleich zu den Vorjahren ausschließt, zeigen die Werte das vierte Jahr in Folge ein Plus in allen erfassten Bereichen. Die meisten Jobangebote entfielen auf die Agenturen mit rund 70 Prozent. Sorgen bereiten dem Dachverband der Werbewirtschaft jedoch EU-Projekte wie die geplante E-Privacy-Verordnung.

Wie rund der Jobmotor in der Werbung läuft, belegen die fast ausgeglichenen Halbjahresergebnisse: Gab es in den ersten sechs Monaten 3.696 Stellenofferten, waren es im 2. Halbjahr 2017 mit 4.015 ähnlich hohe Werte, der Gesamtwert betrug 7.711 Jobangebote. Auch für 2018 geht der Dachverband der Werbewirtschaft von weiter steigenden Jobangeboten in seiner Branche aus, schränkt aber ein: „Der Arbeitsmarkt der Werbebranche ist bereits seit einigen Jahren gut bis sehr gut“, kommentiert Manfred Parteina, Hauptgeschäftsführer des ZAW, die Ergebnisse der ZAW-Trendanalyse. „Diese positive Entwicklung kann aber durch Pläne der EU – Beispiel E-Privacy-Verordnung – jäh unterbrochen werden und vor allem die digitale Kommunikation schwer belasten.“

Warenhersteller und Dienstleister holen auf
Statistisch gesehen waren im Erhebungsjahr 71 Prozent der Jobangebote von den Agenturen ausgeschrieben, nahezu unverändert 10 Prozent von den Medien (2016: 9 Prozent), wohingegen die werbenden Unternehmen mit rund 19 Prozent in 2017 deutlich aufgeholt haben: 2016 lag ihr Anteil bei gerade 3 Prozent. Bei den Berufen haben die Fachleute für Marketing und Werbung den letztjährigen Spitzenreiter Account Manager auf Position zwei verwiesen. Grund hierfür ist die starke Nachfrage durch die werbenden Unternehmen. Gefragt sind weiter die Grafiker und Mediendesigner auf Position drei, die sowohl von Agenturen als auch werbenden Unternehmen gesucht werden, ebenso wie die nachfolgenden Mediaexperten auf Rang vier, während die Art-Director auf fünf, sowie IT-Experten vor allem von Agenturseite nachgefragt worden sind. Nach den beiden klassischen Agenturberufen Texter und Kontakter kletterten erstmals nach Jahren des Rückgangs die Anzeigenfachleute in der ZAW-Statistik nach oben auf Platz 9 (2016: Rang 13).

Arbeitslosenquote weiter im Sinkflug
Analog zu den positiven Stellendaten sinken die Arbeitslosenzahlen: Die Bundesagentur für Arbeit weist 22.296 Arbeitslose im Bereich Werbung und Marketing für Dezember 2017 aus zu 23.239 Personen im Vorjahresmonat. Dies bedeutet ein Minus von rund 4 Prozent.

Arbeitsmarkt gut – Fachkräftemangel spürbar
„Zu schaffen macht unserer Branche der fehlende Nachwuchs und der Run aller Wirtschaftszweige auf die begrenzte Zahl der Digitalfachkräfte“, so Manfred Parteina. „Der Mitarbeitermangel führt teilweise dazu, dass Projekte kaum noch gestemmt werden können. Hier ist unsere Branche gefragt, attraktiv für den Nachwuchs zu bleiben und Projekte wie zum Beispiel ‚Mach was draus. Komm in die Agentur!‘ sind da sehr förderlich.“

Zur ZAW-Trendanalyse
Die Trendanalyse des ZAW umfasst die Auswertung von Jobangeboten in ausgewählten Medien und auf ausgewählten Websites. Nicht erfasst werden Jobmessen, soziale Netzwerke oder Job-Portale.

Anlage: Tabelle „Stellenangebote Gruppen„, „Stellenangebote Berufe„, Anlage: Tabelle „Arbeitslose